Liebe verwandte und befreundete Mitmenschen,

diese ZeltZeitSeite möchte ich ca. ein Mal pro Woche aktualisieren.

Kommentare, Fragen, Tipps und dergleichen zur ZeltZeit und zu dieser Seite sind - per Signal oder E-Mail - immer erwünscht und hoch willkommen.

Euer Vincent

 

Die Website ZeltZeit 2025 besteht aus 3 Teilen:

Erster Teil: Mai bis Juni, Start in Mähringen, Münsterland, Ossenbeck, Zeit mit Johannes, Antje und den Enkelkindern in und um Tübingen, Schlei und Ostsee, Grünheide bei Berlin, Potsdam, Camping Sanssouci bei Potsdam 1

Zweiter Teil: Juli bis Mitte August, Potsdam, Dienitzer Schleuse (Mecklenburg), Rheinsberg (Brandenburg), Südfahrt und Rottenburg

 

ZeltZeit 2025, dritter Teil

Dienstag, 26.08.2025

Schorndorf, Cafe de Ville

11 Tage in Schorndorf, Friedensstrasse 17, bei Änne, mit Änne

Montag, 18.08.2025 bis Dienstag, 26.08.2025

Ein süddeutscher Spätsommertag mitten in den hiesigen Ferien, tagsüber schön warm, gerade noch nicht heiß, klarer Himmel, daher nachts schon recht frisch.

Das große Schulgebäude gegenüber, außerhalb der alten Stadtmauer, schläft, hat Ferien, auf dem Spielplatz davor nur wenige Kinder, viele sind nun wohl verreist. Die Altstadt döst ein bisschen vor sich hin. Wer hier unterwegs ist, schlendert, lässt sich Zeit, hat viel Zeit. Ab und zu rauscht hier ein E-Auto vorbei oder ein E-Bike oder ein E-Roller.

Ein Ort der Stimmen.

Die Kirchenglocke meldet alle Viertelstunde die Uhrzeit.

Gestern haben wir (Änne und ich) die Mittelachse des Rems-Murr-Kreises durchfahren, von Süd nach Nord, heraus aus dem Remstal, über die Höhen und wieder hinunter ins Murr-Tal. Von den Hochflächen aus ein schöner Weitblick nach Osten zur Alb und zu den Kaiserbergen bei Göppingen hin.

Murrhardts Altstadt zeugt durch und durch von der Gediegenheit, dem Fleiß und der Frömmigkeit ihrer Bürgerinnen und Bürger. Das Alte neben dem Neuen: man darf mit dem Auto über den Marktplatz - langsam (wie eine Pferdekutsche) - fahren, sogar kurz dort parken. Es gibt einen Parkplatz in der Innenstadt, dort, wo mal ein weiträumiger Klostergarten war, den man bis heute nicht überbaut hat. Freiflächen, Parkflächen. Luft zum Atmen.

Es war wie ein Erholungstag nach 10 Tagen rund um Ännes 70. Geburtstag.

Sie hat groß gefeiert. Alle ihre 70 Jahre und ihr neues Leben, ihr neues Lebensumfeld seit dem Sprung nach Schorndorf vor einem Jahr.

Am 19.08., Dienstag, kamen enge Freunde und Freundinnen aus der Zeit vor Tübingen (2008) und neue Bekanntschaften und Nachbarn. Es war zugleich auch eine Art nachgeholte Einzugsfeier. In ihrer Wohnung, um den Tisch und auf dem Balkon, ein Dutzend Menschen von nachmittags bis spät in den Abend hinein. Viel Raum für Begegnungen. Es gab aufwändig selbst gekochte Köstlichkeiten, wie man es von Änne kennt. Die Schwester aus Travemünde stand hier und in der ganzen Festwoche hilfreich an ihrer Seite.

Das größere Freundesfest fand am Freitag statt. 35 Personen hatte Änne zum Feiern eingeladen in die modern-eleganten Gasträume des Weinguts Mayerle, mitten in den Weinbergen am nördlichen Hang des Remstals gelegen. Von der großzügigen Terrasse blickt man weit nach Westen bis über Stuttgart hinaus.

Foto: Christobal Curio

Ein schöner, ein luftiger, ein heiterer Ort. Es kamen Freunde aus Berufszeiten, Freunde und Nachbarn aus den Tübinger Jahren, ein Vetter aus Herrenberg.

Für die sehr wenigen, die meinen, dass sie Änne vor mir schützen müssen und deswegen von meiner Anwesenheit gar nicht begeistert waren, stellte sie in ihrer Begrüßung klar, dass sie auch für mich Freundin ist und bleibt. Das war stark und tat gut. Auch sie werden lernen, dass für Änne gilt: „Ich mach mein Ding“ (ihr Motto - nach Udo Lindenberg - für die Feier). Für sie ist das nicht so einfach zu balancieren.

Kontinuität über vier Jahrzehnte wurde hörbar: die Kollegenband aus Göppingen spielte auf. Diese vier Männer sangen und spielten für sie auch an ihrem 50. und an ihrem 60. Geburtstag. Hätte sie damals ihren 40. gefeiert, hätte sie auch aufgespielt.

Foto: Christobal Curio

Am folgenden Tag gab es noch ein Essen beim Italiener am Segelflugplatz Kirchheim. Karl K., Änne betreut ihn seit längerer Zeit uneigennützig und hingebungsvoll, war hier die Hauptperson. Er hat mit Ende 70 und stark voranschreitender Demenz den Übergang vom Wohnen zu Hause in das Wohnen im Seniorenheim hinter sich. Ein bedeutender Schritt.

Mit am Tisch waren eine Frau, ihr Partner und ihr nunmehr erwachsener Sohn (die Tochter ist z.Z. im Urlaub). Für diese Frau und für ihre Kinder waren Änne und Karl mehr als 20 Jahre lang ein verlässliches, überaus großzügiges support- und Patenschaftsteam.

Am Rande des Flugplatzes befindet sich ein Stellplatz für die Wohnwagen der Segelflieger und Segelfliegerinnen, die öfter hierher kommen und auch mal längere Zeit hier sein möchten, wartend auf gute Thermik. Flüge bis zum Schwarzwald und weiter sind von hier aus wohl gut möglich. Würde ich anrufen und fragen, könnte ich mal hier übernachten.

Ob Flieger und Fliegerinnen sich ihren Tod als ihren letzten großen Start und Flug vorstellen?

Zählen diese 11 Tage hier in Schorndorf überhaupt zu meiner „ZeltZeit“?

Ja, ich bin froh, dass ich hier wohnen konnte und dabei sein konnte. Hier und da ein bisschen unterstützen konnte. Wir sehen das beide als geschenkten Erfolg unserer gemeinsamen Bemühungen, ohne harte Brüche eigene Wege gehen zu können.

Was daran auch „ZeltZeit“ war, ist die Tatsache, dass ich ja jederzeit ohne viel Aufwand hätte abreisen, weiterziehen können.

Und ich wählte (freie Wahl) die Liege auf dem Balkon als Schlafplatz.

Bis ich mich wieder an einen geschlossenen Schlafraum zurückgewöhne, könnte es - im Herbst - eine Weile dauern.

Der Deutsche Wetterdienst (meine Lieblings-Wetter-App, beim Segeln zu Wasser und zu Lande) kündigt ab Donnerstag heftigen Regen ungewisser Dauer an.

Kommt jetzt der Zeitpunkt, sich für ein paar Tage in die „Winterwohnung“, den Schutzhafen, zurückzuziehen?

Nein, ich werde im Bus plus Vorzelt wohnen, auf dem Campingplatz „Waldsee“ bei Murrhardt.

Der Platz könnte, so wie ihn angeschaut habe, sehr gut geeignet sein, regenfest ist er.

Ich freue mich auf die Tage dort. Sieht so aus, dass Änne dorthin zu Besuch kommt.

Der Weg dorthin ist von Schorndorf aus kürzer als der nach Mähringen.

Und meine Grobrichtung für den September, für die letzten Wochen der ZeltZeit, ist zunächst mal „Nord“. Murrhardt stimmt.

Sonntag, 17.08.2025

Mähringen

Auf dem Weg von Rottenburg nach Schorndorf habe ich nun doch noch Mähringen angesteuert.
Einen Pullover für vielleicht kommende frischere Tage einpacken.
Am PC diese Website ergänzen. Geht am PC viel leichter als am Tablet.
Sehr schön ist es hier. Und sehr warm - eben doch eher eine Winterwohnung.